Spannung, Nachhall, Rückkopplung ​

Welchen Sinn hat Information, wenn sie nicht auf vorbereiteten Boden fällt: sie bleibt unverständlich. Damit ist es langweilig, etwas Neues – sogar über sich selbst – zu erfahren. So verliert man Neugier, bleibt im eigenen Weltbild stecken und bestätigt sich in Selbstbespiegelung … nach einiger Zeit wird auch dies langweilig.

Neue Impulse kommen – auch – durch das Lesen von Büchern. Doch welche Bücher wären das? Sachbücher? fiktionale Prosa? aktuelle Bestseller, übliche Klassiker? zufällige Entdeckungen? aus welchen Genres und aus welcher Zeit? von wem verfasst?

Was ist spannend und trifft, erweitert mein Interesse? Was unterhält mich mittels Provokation, was durch die Konstellation? durch Fakten oder Phantasie? Was bestätigt mich – wie und warum? Was irritiert mich, was vergrößert meine Welt? Und gibt es eine irgendwie sinnvolle Reihenfolge, Bücher zu lesen? Oder warte ich lieber die neueste Verfilmung ab?

„Verflixt und zugenäht“, knurrte der Lokomotivführer und kratzte sich unter seiner Lokomotivführermütze; Lukas spuckte dabei einen dreifachen Looping. Auch Jim Knopf war nicht zufrieden: Er dachte an das taffe Mädchen mit den langen Strümpfen. Pippi wiederum empfand Sehnsucht nach Afrika – mehr noch zu einem Samuel L. Clemens in den USA. Berühmt als Mark Twain hatte der Europa bereist und nahezu jedes Haar in der Suppe gefunden …

Wirkliche Konsequenzen hatte Twains Ironie wohl nicht. Doch seine Bücher – ebenso wie die von Miguel de Cervantes, Victor Hugo, Iwan Turgenew, Jules Verne, Mary Shelley, Erich Kästner, Franz Kafka, Lion Feuchtwanger, Karen (Tania) Blixen, Alfred Döblin, Stefan Zweig, Anna Seghers, Joseph Conrad, die von Paul Thomas Mann und seinen Geschwistern, von Jack

London, Walter Benjamin, Kurt Tucholsky, auch die von Hermann Hesse, Erich Marie Remarque und Ernest M. Hemingway – Literatur insgesamt entfachte ein Feuer in den Herzen ihrer Leser*innen.

Dann brannten viele der Bücher selbst. 

Zu Recht wurden sie neu gedruckt und Menschen ermutigt, sie unbehelligt zu lesen oder ihre eigenen Gedanken Schwarz auf Weiß zu formulieren:

Victor Klemperer, George Orwell, Marguerite Duras, Paul Ancel (Celan), Leonie (Nelly) Sachs, Stanislaw H. Lem, Doris Lessing, Heinrich Böll, Aldous L. Huxley, Astrid Lindgren, Günther Grass, Simone de Beauvoir, Johannes M. Simmel, Peter Rühmkorf, Christoph Hein, Susan Sontag, Heinrich Karl (Charles) Bukowski, Anaïs Nin, Michael Ende, Anthony Burgess, Tom Wolfe, Friedrich Dürrenmatt, Elfriede Jelinek, James Baldwin, Franz Xaver Kroetz, Alexander Kluge, Isabel Allende, Philip M. Roth, Tor Seidler, George R. R. Martin … und sehr, wirklich sehr viele andere.

Irgendwann sterben die „Zeugen der Zeit“ wie auch die Schriftsteller*innen; ihre Gedanken leben in Büchern, Verfilmungen, als Songtexte fort – neue kommen hinzu. 

Sortieren wir dies alles im Sinne von „keine Wiederholung des Vergangenen“, erinnern wir uns. Nehmen wir ihre Geschichten, die Geschichte und unsere Gegenwart wahr und gestalten damit Zukunft.

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit stellt „Literatur bricht Mauern“ derartige Werke vor und ist offen für weitere, zu diesem Portal passende Buchtipps:

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