Gute Bücher oder gute Bücher

Die Anzahl der Neu-Erscheinungen steigt, die Anzahl der Leser*innen nimmt ab.
Weniger Menschen lesen – zunehmend lesen sie mehr Bücher.

Das Literatur-Feuilleton schöpft aus dem Vollen und sortiert. Es bespricht und empfiehlt Qualität; es signalisiert Ordnung und Überblick.

Die Kulturredaktionen des Deutschlandfunks, des Hörfunks der ARD rezensieren; sie ergänzen die Printmedien mit umfangreichen Berichten, Besprechungen mit Interviews, und auch Fernsehmagazine wie „Druckfrisch“, „Titel Thesen Temperamente“ oder „Aspekte“ lassen Entdeckungen zu. Bei „Markus Lanz“ begeistert sich der Gastgeber überzeugt, und „Das literarische Quartett“ diskutiert gemischt: Die vier streiten entsprechend anspruchsvoll.

Aber welche Auswahl an Büchern erreicht die potentielle Leserschaft?

Bereits die Anzahl der jährlichen Neuerscheinungen überfordert die Redaktionen: keine Zeit zur Verarbeitung der Fülle, zu wenig Platz für noch mehr Rezensionen. So verstopfen ihre Filter, als dass der Überblick auf relevante Themen in unserer komplex multimedialen Welt umfänglich funktionierte.

Die etablierte Literaturkritik berät dennoch ihre Leserschaft. Die Redaktionen mögen dies weniger bewusst tun, doch sie teilen die Leser auf: in eine kompetente, treue Klientel und in zunehmend am Lesen Uninteressierte.

Damit routen sie das Medium Buch zu den Lesenden des Literaturteils hin, zu den sowieso daran interessierten Fernsehzuschauern und Radiohörern – aber kaum noch erreichen sie die Spontan-Lesenden. Und dies obwohl die Leserschaft der Politik- und Wirtschaftsseite, des Sportteils, der Auto-, Architektur-, Mode- oder Computerbeilage ebenfalls Neugier auf einen passenden Titel entwickeln könnte – erführe sie nur davon, zum Beispiel durch thematisch sinnvollen Querverweis, oder stolperte sie einfach mal über einen entsprechenden Buchtipp.

Zahllose Neu-Erscheinungen werden gar nicht erst wahrgenommen und vor Jahren veröffentlichte Titel nahezu vergessen, obwohl sie unmittelbare Bezüge zu den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit herstellen. In den wachsenden Türmen von Büchern gehen sie schlichtweg unter.

Hier will „Literatur bricht Mauern“ die Empfehlungen zu den Leitmedien ergänzen: mit Tipps zur Belletristik, Fiktion, zur Lyrik einschließlich Liedtext, zu Sach- und Fachbüchern wie auch zu Comics (Graphic Novels). 

Allesamt enthalten diese Titel sehr besondere Gedanken, und unabhängig ihres Alters behandeln sie Themen mit einer direkten Bedeutung für unsere heutige Welt.

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