Buchempfehlungen von Mensch zu Mensch:

Morels Erfindung

Autor*in
Adolfo Bioy Casares
Deutschsprachige Fassung
Gisbert Haefs
Empfohlen als
 
Hintergrund der persönlichen Empfehlung
Das ist der Science-Fiction-Roman, der den modernen Science-Fiction-Roman eröffnet und beendet. Wie das Virtuelle zu unserer zweiten Natur wird, kann man hier erfahren. Die Erfindung dessen, was wir heute virtuelle Realität nennen, ist hier schon vollständig beschrieben. 1940 so etwas zu schreiben, ist bedrängend kühn. Es findet auch nicht im All, es findet unter uns, hier, statt.
"Morels Erfindung“ ist eine beängstigende dreidimensionale Projektion von Menschen, die kraft des Hologramms zu einer makaberen Unsterblichkeit gefunden haben und den auf eine Insel Geflüchteten – er ist dem Leser zum Verwechseln ähnlich – in ihren Bann ziehen.
Casares’ Freund Jorge Luis Borges hat diesen „vollkommenen“ Roman eine „rationale Imagination“ genannt. Wer heute „Morels Erfindung“ liest, wird mit anderen Augen ins Kino gehen als vorher.
Empfohlen von
Hanns Zischler
Kurzinhalt
"Etwas Merkwürdiges liegt über dieser Insel. Der Mann, der hier Zuflucht vor der Justiz gefunden hat, glaubt sich zunächst allein in dieser von Überschwemmungen heimgesuchten Einöde. Auf seinen Streifzügen findet er ein Schwimmbecken, eine Kapelle, ein Museum, überzogen vom Geruch der Verlassenheit. In den Kellerräumen des Museums aber stößt er auf riesige funktionsfähige Maschinen, deren Zweck er sich nicht erklären kann.
Er hat keine Zeit, sich darüber zu wundern: Unversehens ist seine Insel voller Menschen. Wie sind sie unbemerkt hierhergekommen? Sind es seine Verfolger, die ihm auf der Spur sind? Er versteckt sich vor ihnen, auch vor der etwas zigeunerhaft schönen Frau, die Ab für Ab bei den Klippen auf das Meer schaut. Als er sieht, daß sich die Neuankömmlinge nicht für ihn interessieren, auch nicht ihr Anführer, ein Mann mit Namen Morel, nähert er sich schließlich der schönen Faustine und offenbart ihr seine Liebe. Sie aber schaut durch ihn hindurch. Atemlos, gekränkt, beunruhigt schreibt er Tagebuch auf einzelne Blätter. Erst als er Morel bei einer Unterredung belauscht, dämmert ihm das Geheimnis der Insel und ihrer seltsam ungerührten Bewohner. Die Erkenntnis ist von Grund auf unheimlich: Morels Erfindung hat das Verhältnis von gelebter Wirklichkeit und Gegenwart in der Virtualität neu definiert. Um Faustine zu erreichen, faßt er einen Entschluß ..." (Verlagstext)
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Quelle: 
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Zitat von/über Autor*in,
ggf. Besprechung in Medien:
"...Bioys kleiner Roman ist zudem – und das hebt ihn aus den ähnlich gelagerten Geschichten der SF heraus – ein Gleichnis auf die Existenz des Verfolgten, der sich in seiner Bedrohung in ein anderes Dasein hinübersehnt, eines, in das ihm seine Verfolger nicht folgen können, wie auch immer es aussehen mag." (Karsten Kruschel in: Das Science Fiction Jahr 2004, Seite 865f)
"Angst macht dich abergläubisch.“ (Adolfo Bioy Casares)
"...Bioys kleiner Roman ist zudem – und das hebt ihn aus den ähnlich gelagerten Geschichten der SF heraus – ein Gleichnis auf die Existenz des Verfolgten, der sich in seiner Bedrohung in ein anderes Dasein hinübersehnt, eines, in das ihm seine Verfolger nicht folgen können, wie auch immer es aussehen mag." (Karsten Kruschel in: Das Science Fiction Jahr 2004, Seite 865f)
Gattung, Genre
Zusatzinformation
Hintergründe zum Autor, zum Buch sowie darauf aufbauende Filme, Fernsehserien, eine Skizze der Insel.
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Deutschsprachiger Titel
Morels Erfindung
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