Buchempfehlungen von Mensch zu Mensch:

Effingers

Autor*in
Gabriele Tergit
Empfohlen als
 
Hintergrund der persönlichen Empfehlung
Die unfassbar großen Leerstellen, die der deutsche Antisemitismus mit seiner mörderischen Finalität gerissen hat, wird in diesem Roman in Form einer Familien-Chronik bis zum bitteren Ende aufgezeigt: Zwei jüdische Familien, die Goldschmidts und die Effingers, nach und nach assimiliert und dem strengen Religionskorsett langsam entwachsen, steigen in der Kaiserzeit auf. Mancher steigt auch wieder ab, verirrt sich in der Zeit. Manche verlassen Deutschland, andere werden Opfer der nationalsozialistischen Mordmaschinerie.
Der Bogen der Erzählung ist über mehrere Generationen gespannt, und damit wird "Effingers" zu einer Art "Buddenbrooks", deren Geschichte hauptsächlich, aber nicht nur, in Berlin spielt.
Der erste Versuch der Veröffentlichung 1951 ging schief: Das Publikum damals wollte nur durch und durch gute Juden... Ein zweiter Versuch in den 1970er Jahren hatte nur mäßigen Erfolg.
Erst die Wiederveröffentlichung in 2019 brachte die nötige Anerkennung. Dabei ist alles in der autobiografisch verwurzelten Erzählung so deutsch - nur eben jüdisch-deutsch. Nebenbei wird auch die rasante Entwicklung Berlins erzählt, und dankenswerterweise hat die Ausgabe im Buchdeckel einen Stammbaum, der für die Orientierung in den aufgezeigten 70 Jahren sehr hilfreich ist.
Für mich ist "Effingers" ist ein großer, schöner zugleich auch bedrückender Schmöker: aus diesem Roman über das Deutsche Kaiserreich, der Weimarer Republik, ihrem Scheitern und den Konsequenzen daraus zu erfahren, das ist trefflich in unserer Zeit.
Empfohlen von
Ulrich Merkel
Kurzinhalt
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Zitat von/über Autor*in,
ggf. Besprechung in Medien:
"Tergits Roman erinnert an einen jüdischen Patriotismus und eine Liebe zu Deutschland als Heimat, vor denen der borniert faselnde Nationalismus einfach nur dumm wirkt. Indes umso gefährlicher. Es ist beeindruckend, wie Tergit eben die Inkubationszeit dessen nach und nach ins Bewusstsein hebt." (Welt)
„Was meine „Effingers“ angeht, so ist es nicht der Roman des jüdischen Schicksals, sondern es ist ein Berliner Roman, in dem sehr viele Leute Juden sind, so wie im „Käsebier“ viele Leute Juden waren. Das ist etwas ganz anderes, und ich bin der Meinung, dass man einen großen Fehler machen würde, wenn man ein so stark deutsch kulturgeschichtliches Buch als jüdisch anzeigen würde.“ (Gabriele Tergit)
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"Tergit schreibt leicht, musikalisch, mit einem guten Gehör dafür, wie die Leute so reden, und einem feinen, zutiefst humanistischen Witz." (Die Zeit)
"Tergits Roman erinnert an einen jüdischen Patriotismus und eine Liebe zu Deutschland als Heimat, vor denen der borniert faselnde Nationalismus einfach nur dumm wirkt. Indes umso gefährlicher. Es ist beeindruckend, wie Tergit eben die Inkubationszeit dessen nach und nach ins Bewusstsein hebt." (Welt)
„Was meine „Effingers“ angeht, so ist es nicht der Roman des jüdischen Schicksals, sondern es ist ein Berliner Roman, in dem sehr viele Leute Juden sind, so wie im „Käsebier“ viele Leute Juden waren. Das ist etwas ganz anderes, und ich bin der Meinung, dass man einen großen Fehler machen würde, wenn man ein so stark deutsch kulturgeschichtliches Buch als jüdisch anzeigen würde.“ (Gabriele Tergit)
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Gattung, Genre
Deutschsprachiger Titel
Effingers
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