Buchempfehlungen von Mensch zu Mensch:

Die Kirschen der Freiheit

Autor*in
Alfred Andersch
Empfohlen als
 
Hintergrund der persönlichen Empfehlung
Warum „Die Kirschen der Freiheit“ von Alfred Andersch?
Als ich in den späten 1970er, frühen 1980er Jahren studierte, sahen viele Literaturwissenschaftler Alfred Andersch‘ Romane wie „Sansibar oder der letzte Grund“, „Efraim“ oder „Die Rote“ nur als Unterhaltungsliteratur an. Mir ging das nicht so.
Natürlich verfolgte Andersch nicht den Sprachstil eines Thomas Mann oder Lion Feuchtwanger, denn seine Romansprache war direkt, klar, nüchtern, ohne kunstvolle Schnörkel und zugleich doch nicht prosaisch sondern emotional und zupackend.
So auch in seinem Debütbuch „Die Kirschen der Freiheit“, das Andersch selbst als „Bericht“ untertitelt. Dokumentarisch an Andersch‘ Buch ist der autobiographische Kern der Erzählung, denn eine Erzählung bleibt die Beschreibung seiner Desertion aus der deutschen Armee zu den US-amerikanischen Truppen am 6. Juni 1944 (!) in der Nähe von Rom schon deshalb, weil er, das erzählende Ich, ein junger Ex-Kommunist, den Moment zwischen den Systemen - den verhassten Nazis entflohen, bei den unbekannten Amerikanern noch nicht angekommen - so glühend mit anschaulichen Metaphern zu verdichten und kunsttheoretisch im Kontext des zeitgenössischen Existenzialismus so treffend philosophisch zu unterfüttern weiß, dass man nach der Lektüre von Andersch‘ Buch zu verstehen vermag, was Friedrich Schiller in seiner Ästhetik wohl mit dem Begriff des „interesselosen Wohlgefallens“ gemeint haben könnte, mit jenem schwebend-beglückenden Gefühl also, das das Lesen großartiger Literatur umfängt.
Der Bezug zu Schillers Ästhetik, den ich auch in Andersch‘ weiterem Romanwerk und in seinen literaturtheoretischen Schriften wie „Die Blindheit des Kunstwerks“ nachweisen konnte, überzeugte seinerzeit dann auch meinen Literaturprofessor, einen Brecht-Forscher, das Werk von Alfred Andersch mit anderen Augen zu sehen.
Empfohlen von
Werner C. Barg
Kurzinhalt
"Am 6. Juni 1944 desertierte Alfred Andersch an der italienischen Front aus der deutschen Wehrmacht. In dem Bericht Die Kirschen der Freiheit, 1952 erstmals erschienen, schildert Andersch in szenischen Bildern entscheidende Situationen seines bisherigen Lebens und die Desertion als dessen logische Konsequenz. Gezeigt wird der Weg einer Emanzipation, der den Autor aus dem Münchner Kleinbürgermilieu heraus zu politischem Engagement in der Kommunistischen Partei und ersten künstlerischen Versuchen bis zur Fahnenflucht führt." (Verlagstext)
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Cover ist urheberrechtlich geschütztes Material des Verlages.
Zitat von/über Autor*in,
ggf. Besprechung in Medien:
"Anderschs Buch ist für jeden eine Wohltat, der nach 1933 das Denken nicht vergaß." (Heinrich Böll)
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"Ein kleiner Edelstein: immer noch hochaktuell und wichtig." (Kirkus Reviews, New York)
"Anderschs Buch ist für jeden eine Wohltat, der nach 1933 das Denken nicht vergaß." (Heinrich Böll)
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Verlage
Gattung, Genre
Zusatzinformation
"Alfred Andersch galt und gilt vielleicht auch heute noch vielen als „Feuilletonist“, denn er war nach dem 2. Weltkrieg lange in leitender Funktion in Kulturredaktionen von Sendern wie dem Hessischen und dem Süddeutschen Rundfunk tätig. Er gab zusammen mit Hans-Werner Richter die Zeitschrift „Der Ruf“ heraus und war Mitbegründer der „Gruppe 47“. Er war also ein zeit- und kulturkritischer Journalist und nicht „nur“ Schriftsteller." (Werner C. Barg)
Deutschsprachiger Titel
Die Kirschen der Freiheit
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