Buchempfehlungen von Mensch zu Mensch:

Der Überläufer

Autor*in
Wilhelm Lehmann
Empfohlen als
 
Hintergrund der persönlichen Empfehlung
Dieser Roman hat meinen Blick nicht nur auf den Autor Wilhelm Lehmann, sondern auf die Erste-Weltkrieg-Literatur entscheidend verändert. „Der Überläufer“ ist gegen Ernst Jüngers „Stahlgewitter“ geschrieben: Lehmann wehrt sich gegen die Heroisierung und Pathetisierung der Gemeinschaft im Schützengraben. Während Jünger erzählt, wie Menschen im Graben zusammengeschweißt werden, sagt Lehmann: „Ich will diese Gemeinschaft nicht haben. Ich finde sie grauenhaft. Ich will nicht zusammengeschweißt werden.“
Und es gelingt ihm auf eine ganz unglaubliche Weise zu erzählen, was ihn veranlasst hat zu desertieren. Lehmann hatte wirklich großes Glück. Beim ersten Mal ist er nur bestraft worden, beim zweiten Mal ist er dann bis zu den englischen Linien durchgekommen.
„Der Überläufer“ ist existenziell aufwühlende Literatur, erzählt davon, wie man dem Gemeinschaftsdruck entkommen kann, dem man ausgesetzt ist in dem Moment, wo man in dieser Uniform steckt.
Lehmann hat das 1927 geschrieben. Der Roman konnte – vielleicht zu seinem großen Glück – damals nicht veröffentlicht werden. Um als Lehrer in Eckernförde einigermaßen unbehelligt zu sein, wurde er sogar Mitglied der NSDAP. Er ist nicht ins Exil gegangen, ist Mitglied der NSDAP geworden, um sozusagen als Lehrer Unterschlupf zu finden. Das war nun sicher kein heroischer Akt. Dieser Roman aber hat mich doch sehr bewegt.
Empfohlen von
Hanns Zischler
Kurzinhalt
"Der radikalste Antikriegsroman der deutschen Literatur und zugleich eines der wenigen Bücher, die eine Desertion thematisieren, wird mit dem vorliegenden Auszug zugänglich gemacht: „Der Überläufer“." (Verlagstext)
Wolfgang Menzel zu "Der Überläufer" in "Sichtbare Zeit", Journal der Wilhelm-Lehmann-Gesellschaft.
Siehe bitte im Link:
Cover ist urheberrechtlich geschütztes Material des Verlages.
Zitat von/über Autor*in,
ggf. Besprechung in Medien:
"Während des Ersten Weltkrieges wurde Lehmann 1917 zur Infanterie eingezogen, desertierte jedoch im September 1918 in englische Kriegsgefangenschaft, die bis Oktober 1919 andauerte. Aus seinen grauenhaften Kriegserfahrungen entstand der Roman "Der Überläufer", den Lehmann bereits 1925–27 schrieb, der aber, vor allem wegen der brisanten Thematik "Desertion", erst 1962 innerhalb der ersten Lehmann-Werkausgabe veröffentlicht werden konnte." (Wikipedia)
Verlage
Gattung, Genre
Zusatzinformation
Wilhelm Lehmanns Roman "Der Überläufer'" darf bitte nicht verwechselt werden mit dem von Siegfried Lenz posthum verlegten, gleichnamigen Roman (Erschienen im Verlag: Hoffmann und Campe).
Zu weiteren Informationen siehe bitte Links:
Links zu weiteren Information
Deutschsprachiger Titel
Der Überläufer
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